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Drei Männer im Schnee

Drei Männer im Schnee

Berliner Erstaufführung

Drei Männer im Schnee

nach dem Roman von Erich Kästner

Regie: Karin Bares

Mit: Matthias Freihof, Florian Sumerauer, Urs Werner Jaeggi, Natascha Manthe, Barbara Ferun, Erwin Bruhn, Mirko Böttcher / Roland Avenard

Der Berliner Unternehmer Eduard Tobler beteiligt sich unter dem Decknamen Schulze an einem Preisausschreiben seiner eigenen Firma, der weltbekannten Tobler-Werke – und gewinnt den zweiten Preis: Einen zehntägigen Aufenthalt in einem Grandhotel in den Alpen. Dorthin fährt Tobler alias Schulze um zu erleben, wie die Menschen in der piekfeinen Luxusherberge auf einen armen Schlucker wie Schulze reagieren. Als Begleitung nimmt er seinen langjährigen Diener Johann mit. Der muss während des Hotelaufenthalts seine Millionärsrolle spielen und ihn selbst entsprechend ignorieren. Schon am ersten Tag freundet sich der Konzernchef Tobler mit Fritz Hagedorn an. Der arbeitslose Werbefachmann (und Kästner -Alter-Ego), der im Preisausschreiben für einen besonders guten Werbespruch den ersten Preis gewonnen hat, ist tatsächlich ein armer Schlucker, wird aber vom Hotelpersonal irrtümlicherweise für einen Millionär gehalten. Hilde Tobler, in Sorge darüber, dass die Hotelleitung ihren Vater als mittellosen, wenig vornehmen Gast an die Luft setzen könnte, reist dem exzentrischen Tobler nach und sorgt für zusätzliche Verwirrung im Hotelbetrieb.

Eine Komödie über Schein und Sein, sowie eine auf Oberflächlichkeit und Äußerlichkeiten reduzierte Gesellschaft, die sich auf Abgrenzung gegenüber anderen fixiert (30er Jahre…) und damals wie heute verpasst, dass Geldwerte nicht die entscheidenden Werte sind.

Der Autor:

Geboren wurde Erich Kästner am 23. Februar 1899 in Dresden. Kurz nach dem Abitur zog man ihn 1917 noch zum Militär ein und er bekannte später, die Brutalität der Ausbildung habe ihn zum Pazifisten gemacht.
Kästner studierte, wurde Journalist und war bald eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Berliner Kulturleben. Seine literarische Karriere begann Ende der 1920er-Jahre. Er veröffentlichte mehrere Bände „Gebrauchslyrik“ mit kritischen, oft satirischen Gedichten über politische und soziale Themen und sein berühmtestes Kinderbuch „Emil und die Detektive“. Die Kriminalgeschichte wurde, wie auch „Das doppelte Lottchen“, erfolgreich verfilmt. 1931 erschien Kästners Roman „Fabian“.

Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde Kästner mit Berufsverbot belegt und mehrfach von der Gestapo verhaftet. Seine Bücher gehörten zu denen, die die Nazis verbrannten. Doch er verließ Deutschland nicht. Kästner blieb, „um Augenzeuge zu sein“, und er wollte seine geliebte Mutter nicht im Stich lassen.

Fortan publizierte er via Schweiz vermeintlich „unpolitisch“ heitere Romane wie „Drei Männer im Schnee“ (1934), der 1955 verfilmt wurde.

„Selbst auf der schmalen Bühne funktioniert die Verwechslungskomödie wunderbar und amüsiert mit hübschen Volten.(…) Geschickt und heiter wahrt die Aufführung die Balance zwischen Kitsch und Empörung, zwischen Träumereien von der heilen Welt und Angst vor der harten Realität. Sie nimmt „Drei Männer im Schnee“ ernst, was dem schönen Spaß, den sie bereitet, nur noch erhöht.“ Irene Bazinger, Berliner Zeitung