Berliner Erstaufführung
Jacke wie Hose
Ein deutsches Märchen in einer melodramatischen Fassung von Manfred Karge
Regie: Manfred Karge
Mit: Eva Brunner und Bo Wiget
Aus klassischen Komödien, wie bei Shakespeare, kennt man das Motiv der „Hosenrolle“. Die Verliebte schlüpft in diese Figur, um dem Geliebten nahe zu sein. In „Jacke wie Hose“ geschieht dies nicht aus erotischen, sondern aus sozialen Gründen. Um den Arbeitsplatz ihres verstorbenen Ehemanns für sich zu retten, beschließt die junge Witwe, die Identität des Toten anzunehmen. Zunächst als Überwindung momentaner Probleme in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise gedacht, findet Ella Gericke immer wieder „gute Gründe“, als Mann durchs Leben zu gehen. Dies gelingt ihr mit viel Wagemut, Rafffinesse und Witz, wenn sie dies auch, wie sie immer wieder schmerzvoll erfährt, mit dem Verlust ihrer eigenen weiblichen Identität erkaufen muss.
Die Uraufführung von „Jacke wie Hose“ mit Lore Brunner im Bochumer Schauspielhaus im Jahre 1982 war der Beginn einer erstaunlichen Serie von Aufführungen, die bis heute anhält. Das Stück wurde in viele Sprachen übersetzt und in zahlreichen Ländern auf allen Kontinenten aufgeführt. In England wurde es mit Tilda Swinton in der Rolle der Ella Gericke verfilmt.
Der Autor zeigt das Stück, das auf einer wahren Begebenheit beruht, erstmals in einer melodramatischen Fassung mit Eva Brunner und dem Cellisten Bo Wiget.